Die Leitidee unseres Schulkonzeptes
Wesentliche Grundaspekte unserer pädagogischen Arbeit sind neben den u.a. konzeptionellen Entscheidungen:
O kleine Lerngruppen, in denen jedes Kind/ jeder Jugendliche individuell gefördert werden kann (max. 15 Schüler/innen),
O ein durchgängiges Klassenlehrerprinzip, das den Kindern und Jugendlichen einen beziehungsorientierten Rahmen, Sicherheit und Verlässlichkeit bietet,
O klare und transparente Strukturen, die ebenfalls Sicherheit und Kontinuität vermitteln.
Wesentliches Ziel ist es, allen Kindern und Jugendlichen einen schulischen Abschluss zu ermöglichen, der ihnen die Chance auf eine berufliche Perspektive eröffnet. Dies kann der Abschluss im Bildungsgang Lernen sein, aber ebenso der Hauptschulabschluss nach Klasse 9, mit dem die Jugendlichen in einer anderen Institution den Hauptschulabschluss nach Klasse 10 erwerben können.
Hierbei ist uns eine Information an die Erziehungsberechtigten ganz wichtig:
solange sich ein*e Schüler*in im Bildungsgang Lernen befindet (hierzu wird der Förderbedarf Lernen im Rahmen eines AOSF festgestellt), ist eine zieldifferente Förderung notwendig und vorgeschrieben, d.h. der*die Schüler*in wird mit einem individuellen Lernprogramm, das ihren*seinen Fähigkeiten entspricht, beschult. Daraus leitet sich die Konsequenz ab, dass es keine Benotung gibt, und dass dieses Angebot auch im Rahmen des Gemeinsamen Lernens gilt, so dass auch an dieser Schule der Abschluss im Bildungsgang Lernen erreicht wird.
Seit einiger Zeit hat sich das Kollegium sehr intensiv mit der Entwicklung eines Schulprogramms beschäftigt, das den Forderungen nach Bildung und Erziehung aber auch der Forderung nach einer gleichberechtigten Teilhabe gerecht wird, die den Schüler*innen Chancen zu einer gelingenden Lebensführung eröffnen und bereit stellen sollen.
Für unsere tägliche Arbeit in Schule und Unterricht bedeutet dies vor allem die folgende Grundhaltung den Schüler*innen gegenüber: „Kann Schüler*in X Y nicht, gibt es nicht und darf es nicht geben!“ Eine solche Haltung gegenüber Schüler*innen bedingt zwangsläufig eine veränderte Sicht auf Lehren und Lernen, bei denen der*die Schüler*in im Mittelpunkt stehen sollte; konkret auf unsere Schülerschaft bezogen bedeutet dies eine Abkehr von der Fokussierung auf eine vermeintliche Lernbeeinträchtigung hin zu der individuellen Persönlichkeit eines jeden*r Schülers*in mit ihren*seinen eigenen Lernwegen, -strategien und –prozessen.
Unser Curriculum wurde auf Basis einer pädagogischen Grundidee entwickelt, die die Heterogenität in allen Schulen berücksichtigt und die es schafft, Lernräume und -angebote zu schaffen, die allen Schüler*innen Sinn und Perspektiven geben. Darüber hinaus intendiert diese pädagogische Grundhaltung die Bereitstellung von Möglichkeiten für ein zusammenhängendes Verstehen für Lernen und Handeln, und der Wahrnehmung und Wertschätzung einer jeden Schüler*innenpersönlichkeit im gegenseitigen Respekt. Mit diesem Konzept wollen wir einen neuen und innovativen Weg mit unseren Schüler*innen beschreiten, der Aspekte beinhaltet, die auch für die allgemeine Schule und die Bestrebungen, eine gemeinsame Unterrichtung aller Kinder voran zu treiben, wegweisend sein kann.
Mit dem beschriebenen Konzept wollen wir Kindern und Jugendlichen Chancen einräumen, ihre Lernfelder mit zu gestalten, sich selbständig Inhalte zu erschließen, um sich auf diese Weise als selbstwirksam erleben zu können, dies bedeutet: wir wollen „stärkenorientierte“ Konzepte, und „stärkenorientierter Unterricht“ so verstanden wissen, dass sie Kinder und Jugendliche in ihrer Gesamtpersönlichkeit stärken wollen, indem wir ihnen Möglichkeiten anbieten, evtl. nicht zugängliche Ressourcen zugänglich zu machen, bereits erworbene zu verstärken und zu erproben, neue Ressourcen zu erwerben und damit Kompetenzen zu generieren. Dabei können individuelle Stärken dabei helfen, Ressourcen zu erkennen und zu nutzen, wenn wir davon ausgehen, dass nicht jede Stärke auch eine im Sinne der hier zitierten Definitionen eine Ressource ist. Aber unserer Auffassung nach kann jede Stärke des Individuums genutzt werden, um eine Ressource auszubilden. Hat z.B. ein*e Schüler*in die Stärke eines ausgeprägten Gerechtigkeitssinns, so kann diese*r dazu beitragen, dass soziale Ressourcen generiert werden, wie Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit, die dann im Sinne LE BOTERFs (1991) bei entsprechender adäquater Nutzung zum Erreichen eines Zieles zur Kompetenz werden können.